Wie beginnt eine Nasennebenhöhlen-Entzündung?

Eine verstopfte Nase und damit eine behinderte Nasenatmung zählen zu den häufigsten Beschwerden einer Nasennebenhöhlen-Entzündung. Sie rufen ständiges Unwohlsein hervor, bereiten schlaflose Nächte und schränken die Lebensqualität der Betroffenen erheblich ein.

Die Schleimhaut der Nase ist sehr stark mit Arterien, Venen und Kapillaren (kleinstverästelten Blutgefäßen) versorgt. All diese Gefäße haben die Fähigkeit, sich bei Bedarf zusammenzuziehen oder auszudehnen. Wenn wir z.B. Sport treiben oder uns körperlich anstrengen, steigt unser Adrenalinspiegel. Das Adrenalin sorgt dafür, dass sich die Schleimhautgefäße verengen, dass die Luftwege sich öffnen, wir freier atmen können und leistungsfähiger sind.

Entzündung

Bei einer Entzündung der Nasenschleimhaut ereignet sich aber genau das Gegenteil: Die Blutgefäße weiten sich – das ist die natürliche Entzündungsreaktion – und sind prall gefüllt mit Blut. Die Schleimhaut selbst wird dadurch um ein mehrfaches dicker. Man spricht von der Schleimhaut aus diesem Grunde auch von „Schwellkörper“. Gerade die Engpässen der Nasennebenhöhlen, wo sich die Seiten der schmalen Gänge und Höhlen fast berühren, verschließen sich durch ein solches Anschwellen der Schleimhaut. Der natürliche Luftstrom ist behindert, und die Nase fühlt sich blockiert und verstopft oder einfach „zu“ an.

Bei einer akuten Entzündung ist dieser Zustand nach einigen Tagen überwunden, sobald die Erreger bekämpft sind und die Entzündungsreaktion abgeklungen ist. Die Blutgefäße ziehen sich wieder angemessen zusammen und die Schleimhaut schwillt ab.

Außer einer Entzündung können zahlreiche andere Faktoren eine solche Schwellung der Schleimhaut auch über längere Zeit bedingen. Bei einer solchen chronischen Schwellung der Schleimhaut ist die Weitstellung der Gefäße möglicherweise nicht mehr reversibel.

Beschwerden bei der Nasennebenhöhlen-Entzündung: Druckschmerz

Oftmals ist es der konstante Druckschmerz, der eine Sinusitis so schwer erträglich macht, der die Arbeit oder jede körperliche Aktivität zur Qual werden lässt und der die Konzentrationsfähigkeit einschränkt.

Der Druckschmerz ist ein unverkennbares Symptom von entzündeten Nebenhöhlen. Er äußert sich in einem anhaltenden Dauerschmerz oder einer Überempfindlichkeit im Bereich der betroffenen Zonen. Wenn man den Kopf vorne über beugt oder sich anstrengt, verschlimmert er sich noch, fühlt sich dumpf an und ist tief im Kopf spürbar. Auch ein Klopfen mit den Fingerspitzen auf die Stellen im Gesicht verstärkt die Schmerzen.

Meist wird er von Schleim- und Eiterabsonderungen aus der Nase und im Rachen oder eventuell von Ohrenschmerzen oder einem Druck auf den Ohren begleitet. Oftmals ist dabei ein Nasenloch oder beide Nasenlöcher verstopft und der Schmerz erstreckt sich über die Wange und die Stirn, die dann sogar auch bei Berührung schmerzt.

Ursache des Schmerzes

Wohin der Schmerz ausstrahlt gibt uns Auskunft darüber, welche Höhle besonders betroffen ist:

  • Kieferhöhlenentzündung
    Ist die Kieferhöhle vereitert, schmerzt im Besonderen die Wange auf einer oder auf beiden Seiten und die Haut ist berührungsempfindlich.
  • Siebbeinentzündung
    Die Schmerzen erstrecken sich in den Bereich des inneren Augenwinkels oder der Nasenwurzel.
  • Stirnhöhlenentzündung
    Bei einer Stirnhöhlenentzündung treten starke Stirnkopfschmerzen und eine Berührungsempfindlichkeit der Haut an der Stirn auf.
  • Entzündung der Keilbeinhöhle
    Schmerzen und Druck sind in der Mitte des Schädels spürbar und strahlen in den Hinterkopf oder die Schläfenregion aus.

Es gibt jedoch zahlreiche andere Ursachen, die einen solchen Druckschmerz auslösen können. Besonders bei chronischen Druckscherzen oder Kopfschmerzen sollte vom Arzt abgeklärt werden, ob tatsächlich eine Nasennebenhöhlen-Entzündung für die Symptome verantwortlich ist.

Beschwerde und Diagnose

Kaum zu glauben, dass die Entzündung der Nasennebenhöhlen unsere Lebensqualität in ganz erheblichem Maße einschränkt. Leiden wir unter einer Sinusitis fühlen wir uns krank, niedergeschlagen und unwohl. Die Nase läuft und gleichzeitig ist sie verstopft, so dass selbst das heftigste Schnäuzen keine Erleichterung bringt. Der ganze Kopf schmerzt. Wir haben eine eingeschränkte Orientierung und fühlen uns in unserer Umgebung und in alltäglichen Situationen nicht wohl, denn wir können nichts riechen, die Ohren sind zu und das Essen schmeckt eintönig und fad.

Beschwerden bei einer Nasennebenhöhlen-Entzündung: Schnupfen

Tropfende Nase und heftiges Niesen: Selbst eine banale Erkältung oder ein harmloser „Schnupfen“ hat die unangenehme Auswirkung, dass in überschießendem Maße schleimiges Sekret in der Nase gebildet wird. Die Nase läuft!

Eine Vielzahl verschiedener Viren (z.B. Rhinoviren oder Adenoviren) ist in der Lage, einen gewöhnlichen Schnupfen auslösen. Die Erreger verletzen und zerstören die Zellen der Schleimhaut. Um die schädlichen Eindringlinge zu eliminieren reagiert die Schleimhaut mit einer Entzündung: ihre Blutgefäße weiten sich aus, sie werden durchlässiger und Flüssigkeit und Sekret tritt aus dem Gewebe aus.nase zu schnupfen

Die Nasenschleimhaut ist wie kaum ein anderes Gewebe im Körper dafür geschaffen, große Mengen Sekret zu produzieren. Im Fall einer Entzündung erfolgt diese Reaktion aber in überschießendem Maße. So kommt es zu einer „laufenden Nase“ mit glasigem wässrigem Schleim.

Diagnose

Sind die anatomisch engen Ausflüsse durch eine geschwollene Schleimhaut verstopft, kann der vermehrt produzierte Schleim nicht mehr abfließen. In diesem Sekretstau können sich Bakterien vermehren, es entsteht ein eitriger, gelber oder grünlicher Schleim. Die körpereigene Abwehr läuft auf Hochtouren um die Entzündung zu bekämpfen, die Bakterien zu vernichten und den Schleim abzubauen.

Bei der Diagnose einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis, Rhinosinusitis) orientiert sich der Arzt zuerst an charakteristischen Symptomen, die ein Patient beschreibt und die vom Arzt selbst leicht ersichtlich sind. Außerdem benötigt er Informationen über den Krankheitsverlauf. Er wird eventuell fragen, ob es unterschiedliche Phasen der Erkrankung gab, also ob z.B. dem momentanen Beschwerdebild ein harmloserer Infekt vorausgegangen ist. Wichtig für die Unterscheidung, ob eine akute oder chronische Sinusitis vorliegt, ist auch die Krankheitsdauer.

Eventuell führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch, um sich einen Überblick über die Kieferhöhle zu verschaffen. Vor allem bei chronischen Erkrankungen, bei schweren akuten Beschwerdebildern oder Komplikationen werden Verfahren wie Röntgen, Endoskopie oder Computertomographie eingesetzt.

joern

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